Über Gewaltfreie Kommunikation

Marshall B. Rosenberg

Dr. Marshall B. Rosenberg (1934 - 1915) ist in Detroit USA aufgewachsen. Er war Schüler vom amerikanischen Psychologen Carl Rogers und Kollege von Thomas Gordon (Familienkonferenz). In seiner Zeit als klinischer Psychologe hat er ab 1963 die Gewaltfreie Kommunikation (Nonviolent Communication bzw. NVC) entwickelt. 1984 hat er das Center for Nonviolent Communication (CNVC) gegründet um weltweit Trainer auszubilden. Er war bis 2012 weltweit als Mediator und Trainer tätig und hat an Programmen zur Friedensförderung in Kriegs- und Krisengebieten mitgearbeitet.

Menschenbild der GFK

Das Menschenbild der GFK geht davon aus, dass alles, was ein Mensch jemals tut, ein Versuch ist, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Gefühle sind Signale für unerfüllte und erfüllte Bedürfnisse. Die Bedürfnisse verbinden alle Menschen. Auf dieser Ebene haben richtig und falsch keine Bedeutung und dadurch wird eine Verständigung möglich.

Methode

Die Grundmethode der GFK beruht auf den 4 Schritten: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Wichtig dafür sind Selbstempathie, Aufrichtigkeit und Empathie. Wichtig ist, dass die GFK auch als innere Haltung, nicht nur als Methode verstanden wird.

Begriffsklärung

Der Begriff Gewaltfreie Kommunikation steht dafür, so zu handeln, dass unsere Bedürfnisse und die der Anderen berücksichtigt werden. Da der deutsche Begriff häufig zu Verwirrung führt (missverstanden z.B. als Verzicht auf körperliche Gewalt) verwende ich gerne den Begriff „Mitfühlende Kommunikation“.

Wirkung

Viele Konflikte in unserer Welt entstehen durch unsere Schwierigkeit, zuzuhören und Worte zu finden, die unser Gegenüber verstehen kann. Wir sind frustriert, sauer oder zornig. Oft wissen wir aber selber nicht genau, was wir fühlen und eigentlich brauchen.

Für mich hat die „Gewaltfreie Kommunikation“ nach M. Rosenberg einen möglichen Weg gezeigt, diese Fähigkeiten zu schulen. Natürlich gibt es weiterhin Herausforderungen und Konflikte. Ich habe dadurch aber gelernt, sie besser zu verstehen und selber Verantwortung zu übernehmen, um eine Lösung zu finden.

Durch die Gewaltfreie Kommunikation trennen wir Bedürfnisse und Strategien und können dadurch viele Wege finden, unsere Bedürfnisse zu erfüllen, die vorher nicht sichtbar waren. Die Gefühle dienen uns dabei als Hinweis, ob Sie gerade erfüllt oder unerfüllt sind.

Die Gewaltfreie Kommunikation kann uns auch helfen, wenn kein Konflikt mit einem Gegenüber besteht, zum Beispiel dabei, Klarheit über unser eigenes Verhalten zu finden, Blockaden aufzuspüren, schöne Augenblicke auszukosten, die Paarbeziehung zu stärken, Kinder zu erziehen, mehr Achtsamkeit, Freiheit zu erleben...